13. August 2020 – Sebastian Tegtmeyer
Das Hanföl ist momentan in aller Munde. Aber was ist das eigentlich für ein Öl und was kann es ganz besonders gut?
Es gibt kaum eine Pflanze, die vom Menschen je so unterschätzt und missverstanden wurde, wie der Hanf. Dabei war man schon im alten Ägypten und 1700 v. Chr. in China fest von seiner Vielseitigkeit überzeugt. So hat man daraus Tinkturen zur Heilung aller möglichen Beschwerden gefertigt, wie auch Hanf-Papier und und Seile aus Hanffasern.
Neben den Blüten und Fasern sind die Samen der Hanfpflanze ebenso sehr nützlich. Wenn diese gepresst werden, entsteht daraus Hanfsamenöl, auch Hanföl genannt.
Was genau ist Hanföl?
Hanföl ist ein Pflanzenöl, das aus Nutzhanfsorten gewonnen wird. Dabei werden die Hanfsamen zuerst geschält und anschließend gepresst. Es ist ein Speiseöl und sollte nicht verwechselt werden mit ätherischen Ölen, CBD Öl oder Haschischöl. Da es kaum THC enthält, hat es keine psychoaktive bzw. berauschende Wirkung.
Kaltgepresstes Hanföl hat eine grün-gelbliche Farbe und warmgepresstes ist vielmehr dunkelgrün. Den Geschmack beschreiben die meisten als leicht nussig.
Es sollte dunkel und gekühlt gelagert werden. Luftdicht verschlossen kann es so ganze 60 Wochen lang haltbar bleiben.
Wie gesund ist es wirklich?
Hanfsamenöl besteht zu 8-13 Prozent aus gesättigten Fettsäuren, sowie zu 12-17 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren. Ebenso hat es Vitamin-E2, so wie auch mehr als 450 verschiedene Wirkstoffe.
Kalium, Mangan, Kalzium, Eisen, Phosphor, Natrium, Kupfer und Zink sind weitere im Öl vorhandene Nährstoffe, die der Körper für die normale Funktion unbedingt benötigt.
Vor allem der Omega-3- und Omega-6-Fettsäurengehalt des Öls ist sehr hoch. Diese sind besonders wichtig für die Augengesundheit und die Funktion des Herzens.
Ernährungspsychologisch ist dieses Öl äußerst hochwertig und wird daher gerne fürs Kochen benutzt. Es wird heutzutage in der Küche, für Kosmetik, in der Medizin, als ein Biokraftstoff oder als Futterzusatz für Tiere verwendet.
Da es sich dabei um einen schnell nachwachsenden Rohstoff handelt, ist der Hanf für den Umweltschutz besonders vielversprechend.
Wo kann man es kaufen?
Hansamenföl kann man in den meisten Geschäften wie Edeka und Lidl, wie auch online kaufen. Wichtig ist, dass das Produkt zu 100 Prozent aus kontrollierter ökologischer Landwirtschaft kommt. Hanf nimmt nämlich sehr leicht Giftstoffe aus der Erde und seiner Umgebung auf.
Das Öl eignet sich gut für das Verfeinern von Salaten, Dressings oder Soßen. Zum Braten ist das Öl ungeeignet, da es einen niedrigen Rauchpunkt hat.
Kann es wirklich gegen Krebs angewendet werden?
Krebs ist die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauferkrankungen. Es gibt zwar Belege dafür, dass gewisse Wirkstoffe im Hanf die Nebenwirkungen einer Chemotherapie lindern und sogar Krebszellen abtöten könnte, diese sind jedoch in der Regel nicht in herkömmlichen Hanfölen enthalten.
Man kann zwar mit Hanföl kochen und damit sein starkes antioxidatives Potential ausnutzen, aber mehr kann man davon nicht erwarten. Es ist kein medizinisches Mittel, sondern eher ein “Superfood”.
Der Unterschied zwischen Hanföl und CBD Öl
Es gibt viele, die davon überzeugt sind, dass man Beschwerden wie neuropathische Schmerzen, Übelkeit, Würg- und Brechreiz effektiv mit einem Präparat genannt CBD Öl behandeln kann. Dabei handelt es sich um ein besonderes Hanfprodukt, welches einen hohen Cannabidiol-Gehalt hat.
Cannabidiol (abgekürzt als CBD) ist eine Substanz, die hauptsächlich in der Hanfpflanze gefunden werden kann.
Im Gegensatz zu gewöhnlichem Hanföl, welches am häufigsten in der Küche zum Einsatz kommt, wird CBD Öl in erster Linie zu medizinischen Zwecken angewendet.
Außerdem soll CBD auch sehr vielversprechend für die Anwendung bei Epilepsie, Multiple Sklerose, Migräne und allen möglichen chronischen Schmerzerkrankungen sein. In Deutschland kann man es rezeptfrei kaufen, solange es einen THC-Gehalt von weniger als 0,2% hat.
Was für eine Anwendung ist möglich?
Wie schon oben erwähnt, gibt es für dieses gesunde Öl viele kulinarischen Anwendungsmöglichkeiten. Außerdem hat es aber auch eine biochemische Beschaffenheit, in der es den Fettsäuremustern der menschlichen Haut ähnelt. Das weist kein anderes Öl auf.
Das Öl wird von den Poren gleich eingezogen und kann die Haut reinigen, entgiften und den Hautton ausgleichen. Sogar tiefere Hautschichten werden geschmeidig gehalten. Das Öl hilft also dabei, die Haut vor dem Austrocknen zu bewahren. Hautlipide können zudem wiederhergestellt werden, sodass auch die Narbenheilung gefördert wird.
Ebenso kann man Hanföl in die Kopfhaut einmassieren, um Schuppen und trockene Kopfhaut vorzubeugen. Es kann nämlich das Haar und die Kopfhaut stärken.
Anwendung bei Neurodermitis
Manche Patienten mit Neurodermitis wenden Hanföl an, um den Juckreiz zu mildern. Dafür kann man es oral einnehmen oder direkt in die Haut einreiben. Für die dermale Anwendung sind Kosmetika mit Hanföl oder CBD Öl am besten geeignet.
Anwendung bei Haustieren
Auch Haustiere können davon profitieren, wenn wir ihnen regelmäßig ein wenig Hanföl verabreichen. Es soll ihr Fell geschmeidiger machen und übermäßiges Ausfallen vorbeugen.
Hilft Hanföl bei Schmerzen?
Zur Anwendung gegen Schmerzen, wie z.B. Fibromyalgie oder anderen chronischen Erkrankungen, ist gewöhnliches Hanföl nicht geeignet. Stattdessen nehmen die meisten lieber CBD Öl.
CBD Öl unterstützt nicht nur die Gesundheit, Wohlbefinden, Nervensystem und Stoffwechsel, sondern kann auch sehr schmerzlindernd wirken. Das sogenannte Cannabidiol hat keine berauschende Wirkung, sodass man davon nicht “high” wird.
Es besitzt entzündungshemmende Eigenschaften, weshalb es viele Schmerzpatienten verwenden. Es macht Sinn, das Öl entweder oral einzunehmen oder auf die schmerzempfindlichen Stellen aufzutragen.
So kann man zum Beispiel rheumatische Schmerzen, Bänderrisse und Rückenschmerzen lindern. Auch bei Kopf- und Bauchschmerzen kann das Öl angeblich eine erstaunliche Wirksamkeit haben. Im Handel kann man Hanföle mit unterschiedlichen CBD-Konzentrationen erhalten, von 3 bis zu 30 Prozent.
Wirkung von CBD Tropfen
CBD Hanftropfen werden in den letzten Jahren immer intensiver erforscht. Ihnen wird eine angstlösende, beruhigende und antipsychotische Wirkung zugeschrieben. Aus diesem Grund ist es auch für Mediziner sehr interessant geworden.
Man kann die Tropfen online bestellen oder auch in der Apotheke erhalten. Es lohnt sich jedoch, einen Shop zu finden, der ein großes Angebot an Produkten hat. Ein weiterer Vorteil solcher Online Shops ist, dass sie meist eine kostenlose Beratung vor dem Kauf bieten und Ihnen sogar während der Therapie mit Tipps und Informationen zur Seite stehen können.
Die Dosierung und Einnahme von CBD ist nämlich eine sehr individuelle Angelegenheit. Es ist nicht immer leicht, die richtige Dosis zu finden. Jemand, der es für Schlafprobleme nimmt, wird verständlicherweise andere Bedürfnisse haben, als jemand, der damit eine Migräne behandelt.
Fazit: Sollte auch ich Hanfsamenöl konsumieren?
Gewöhnliches Hanföl, wie man es in der Supermarkt-Abteilung mit Speiseölen findet, ist sehr nahrhaft. Es enthält gesunde Fette, Vitamine, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Diese Nährstoffe sind wichtig für die normale Funktion unserer Organe, darunter auch unser Gehirn, Augen und unser größtes Organ – die Haut.
Wer sich jedoch erhofft, mit gewöhnlichem Hanfsamenöl Beschwerden wie Angst, Depression, Multiple Sklerose, Fibromyalgie oder sonstige chronische Erkrankungen zu behandeln, erwartet doch zu viel.
CBD ist das eigentliche Mittel, dessen medizinische Wirkung von Forschern aus der ganzen Welt erforscht wird. Dieser Wirkstoff kann in Form von CBD Öl Tropfen eingenommen werden, die man sich täglich unter die Zunge tropft.
Die zwei Öle werden häufig miteinander verwechselt, da in den meisten CBD Ölen Hanföl als Trägeröl enthalten ist. Versichern Sie sich, dass die Tropfen auch wirklich CBD-Extrakt oder -Isolat enthalten, bevor Sie sie gegen ernste Beschwerden anwenden.