12. August 2020 – Sebastian Tegtmeyer

Ein hohes Risiko

Leben ohne Krankenversicherung

Seit dem Jahr 2007 sind in Deutschland alle Menschen dazu verpflichtet, eine Krankenversicherung abzuschließen. Die gesetzlichen Krankenkassen galten über viele Jahrzehnte als ein sehr fortschrittliches System, welches den breiten Schichten der Bevölkerung zugute kommt. Dennoch gibt es Menschen, die nicht über diese Absicherung verfügen. Oft sind sie sich des Risikos nicht bewusst, welches sie auf diese Weise eingehen.

Gesundheitssystem, Krankenkasse
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Keine offiziellen Zahlen

Natürlich mangelt es an offiziellen Zahlen, was dieses Thema angeht. Denn die Betroffenen sind nur schwer zu erfassen und es ergeben sich in den offiziellen Erhebungen zahlreiche Lücken. Betroffen von der fehlenden Krankenversicherung sind in erster Linie kleine Unternehmer. Selbstständige, Freiberufler und sogar Mittelständler fallen vielfach aus der Versicherung heraus, wenn sie sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden. Sie müssen für die monatlichen Beiträge selbst aufkommen, während ein Angestellter dazu in der Lage ist, diese von der Firma bezahlen zu lassen. Sinken die monatlichen Einkünfte einmal zu stark, so verlischt der Schutz der Versicherung. Oft geht ein solches Modell einige Zeit lang gut und die Betroffenen entscheiden sich selbst bei wirtschaftlicher Erholung nicht dafür, das Geld direkt in die eigene Absicherung zu investieren.

Die Rückkehr fällt schwer

Auch die Rückkehr in die Krankenversicherung ist in vielen Fällen schwerer, als von den Betroffenen zunächst angenommen. Einige bürokratische Hürden sind zu überwinden, die individuell verschieden sein können. Mit der FinanzSchneiderei haben Betroffene die Möglichkeit, eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um diesen Weg zu ebnen.

Besondere Hürden sind mit der Rückkehr in die Krankenversicherung verbunden, sofern die Betroffenen im Vorfeld bereits bei der PVK einen Vertrag abgeschlossen haben. Durch das Solidaritätsprinzip ist es in einem solchen Fall nicht ohne weiteres möglich, in die gesetzliche Krankenversicherung zurückzukehren. Auch aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Politik verspricht Besserung

Seit Jahren sehen politische Verantwortliche Bedarf für Verbesserungen am Gesundheitssystem. Diese sollen nun vor allem im Hinblick auf kleine Unternehmer und Selbstständige erfolgen. Der aktuelle Wandel, in dem sich die Arbeitswelt befindet, macht diese Art der Beschäftigung zu einem immer weiter verbreiteten Phänomen. Derweil fehlt es gerade dieser wachsenden Gruppe an der notwendigen gesundheitlichen Sicherheit. In Zeiten guter Verdienste gehen viele Unternehmer ein hohes Risiko ein und entscheiden sich dafür, nun aus der gesetzlichen Krankenkasse auszusteigen. Sie lassen dabei völlig außer Acht, dass ihnen die gesetzliche Absicherung in finanziell schwächeren Zeiten eine starke Unterstützung bieten würde. Denn in dieser Zeit verringern sich auch die monatlichen Beiträge, die der Krankenkasse gezahlt werden müssen.

Während der kurze Besuch beim Zahnarzt mit Kosten verbunden ist, die sich noch stemmen lassen, können gesundheitliche Ernstfälle das System schnell aus den Fugen bringen. Bereits ein zweiwöchiger Aufenthalt in einem Krankenhaus wird von den Krankenkassen mit fünfstelligen Summen abgerechnet. Zu hoch sind die Kosten für Ausrüstung, Medikamente und qualifiziertes Personal, die in einem solchen Fall gedeckt werden müssen. Nicht Versicherte entscheiden sich häufig gegen eine Behandlung, da diese den finanziellen Ruin für sie bedeuten würde. In diesem Fall leidet jedoch die Gesundheit stark unter dieser Entscheidung. Wer nicht krankenversichert ist, hat in Deutschland eine um rund zehn Jahre verkürzte Lebenserwartung, die allein Grund genug sein sollte, sich um diese Thematik zu kümmern.

Mehr Informationen dazu unter https://www.finanztip.de/krankenversicherung/keine-krankenversicherung oder https://www.europaeischekv.de/ohne-krankenversicherung.

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