Tour auf den Flüssen und Seen der Stadt

Mit dem Kanu auf Hamburg Tour!

Es gibt wohl kaum entspanntere Arten, sich auf dem Wasser fortzubewegen, als mit einem Kanu. Sanft plätschern die Wellen rings um das Boot, während man mit den Paddeln für Antrieb sorgt. Besonders interessant ist eine längere Flusstour im Kanu.

Kanu, Wasser
Foto: Unsplash / Razvan Chisu

Während man in Richtung des Ziels paddelt, zieht die Landschaft an einem vorbei. Und für die Fitness tut man ganz nebenbei auch was. Für uns Hamburger ist es natürlich naheliegend, eine Tour auf den Flüssen und Seen der Stadt zu unternehmen.

Hamburg vom Kanu aus entdecken

Bekanntlich fließt die Elbe großflächig durch Hamburg. Auf dem Stadtgebiet teilt sich der Fluss in Norder- und Süderelbe, zudem nimmt er einige Nebenflüsse wie die Alster und die Bille auf. Die zahlreichen Wasserwege ermöglichen eine ausgedehnte Tour durch die Stadt, bei der du einige der schönsten Sehenswürdigkeiten Hamburgs zu Gesicht bekommst. Dazu zählen unter anderem die Elbphilharmonie, die Museumsschiffe „Rickmer Rickmers“ und „Cap San Diego“ sowie das U-Boot-Museum. Auch der Hamburger Hafen ist unbedingt einen Blick wert, wenn du mit dem Kanu durch die Stadt unterwegs bist. Eine Bootstour durch Hamburg muss aber nicht unbedingt mit sehenswerten Gebäuden oder Anlagen verbunden sein. Denn auch die Landschaft lädt zum längeren Verweilen auf dem Fluss ein. Jederzeit ist es möglich, eine Pause einzulegen. Und je nach örtlichen Gegebenheiten kannst du auch das Kanu für einen Landgang verlassen und beispielsweise ein Café besuchen.

Mit Kanu im Hamburger Hafen

An der Norderelbe liegt der berühmte Hamburger Hafen. Nach den Häfen von Rotterdam und Antwerpen handelt es sich bei ihm um den drittgrößten Hafen in ganz Europa. Bei einem Hafen, in dem jährlich Millionen Tonnen von Waren umgeschlagen werden, denkt man selbstverständlich zuerst an riesige Schiffe, Container und Kräne. Allerdings ist es auch Hobby-Kanufahrern erlaubt, sich im Hamburger Hafen zu bewegen – jedoch nur unter bestimmten Bedingungen. Wer sich daran hält, vermeidet Unfälle und kann das geschäftige Treiben am Hafen beobachten. Zu sehen gibt es auch die Speicherstadt, deren Namen viele Nicht-Hamburger zwar schon einmal gehört haben, aber selten etwas damit anzufangen wissen. Deshalb hier zur Sicherheit eine kurze Erklärung: Die Speicherstadt ist der größte historische Lagerhauskomplex der Welt. Ihre Häuser stehen auf einer Seite am Wasser und auf der anderen Seite an der Straße. So war gleichermaßen das Be- und Entladen von Schiffen und Straßenfahrzeugen möglich. Heute gehört die Speicherstadt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Hamburgs und wurde von der UNESCO sogar zum Weltkulturerbe ernannt. Übrigens münden auch die Alster und die Bille in den Hamburger Hafen. Kleine Touren auf diesen Nebenflüssen sind von hier aus also auch möglich.

Worauf beim Kanufahren im Hamburger Hafen zu achten ist

Für einige Bereiche des Hamburger Hafens gilt ein Befahrungsverbot mit Wasserfahrzeugen wie Kanus, darunter:

  • der Köhlfleethafen,
  • der Neuhöfer Hafen,
  • der Blumensandhafen und
  • der hintere Teil vom Petroleumhafen.

Aber keine Sorge: Du musst nicht auswendig lernen, in welchen Teil des Hamburger Hafens du mit dem Kanu fahren kannst und in welchen nicht. Schilder weisen darauf hin, wenn Hobby-Bootfahrern das Befahren untersagt ist. Merken solltest du dir aber unbedingt, dass du im Hafen ausschließlich auf der rechten Seite des Fahrwassers unterwegs sein darfst. Als Fahrwasser ist damit die gesamte befahrbare Wasserfläche gemeint, nicht bloß die tiefen Fahrrinnen, die mit Tonnen markiert sind. Zudem darfst du das Fahrwasser nur kreuzen, wenn du dabei kein Schiff behinderst. Generell musst du genug Abstand zu den Schiffen halten. Das ist nicht nur wegen der Kollisionsgefahr wichtig. Aufgrund des hohen Wellengangs, den große Schiffe verursachen, ist es möglich, dass man mit anderen Wasserfahrzeugen oder den Kaimauern kollidiert.

Unterwegs auf der Aussen-Alster

Die Alster wird häufig mit Hamburg in Verbindung gebracht. Ihre Quelle hat sie jedoch in Schleswig-Holstein – genauer gesagt: in Henstedt-Rhen. Von dort aus fließt sie schlängelnd nach Hamburg, wo sie sich nach 56 Kilometern mit der Elbe vereint. Zuvor bildet sie noch den Alstersee, dessen nördlicher Teil die bekannte Außenalster ist. Sie eignet sich recht gut für gemütliche Kanutouren, hat aber auch einige wetterbedingte Tücken. So kann der Wind plötzlich drehen, was vor allem den vielen Gebäuden am Ufer zu verdanken ist. Zu den Bauwerken an der Außenalster gehören viele luxuriöse Villen sowie das Hotel Atlantic.

Hamburg, deine Seen

Zu den Gewässern Hamburgs gehören auch andere Seen, die du mit dem Kanu befahren kannst. Manchen Personen liegen Fahrten auf Seen mehr als Touren auf dem Fluss, weil die Strecken einfach übersichtlicher sind. Ein verhältnismäßig kleiner See ist zum Beispiel der Eichbaumsee im Südosten von Hamburg. Er ist gerade einmal ein Kilometer lang und somit perfekt für Kanu-Neulinge geeignet. Etwas länger ist der Hohendeicher See, dort musst du knapp 2,3 Kilometer paddeln, um den See einmal auf der langen Seite zu überqueren. Am westlichen Ufer sind häufig Surfer unterwegs, im Süden gibt es einen Badestrand. Weitere Hamburger Seen, auf denen sich eine Kanufahrt lohnt, sind der 1,2 Kilometer lange Bramfelder See sowie der Außenmühlenteich, der eine ähnliche Dimension aufweist.

Augen auf beim Kanu-Kauf

Wenn es um den Kauf eines Kanus geht, ist eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen. Dazu zählt nicht nur der Preis, sondern auch die Anforderung, die man an das Boot stellt. So gibt es zwischen den einzelnen Modellen zahlreiche Unterschiede hinsichtlich der Länge, des Gewichts oder der möglichen Zuladung. Auch die Anzahl der Personen, die im Kanu sitzen sollen, ist von Bedeutung. Willst du regelmäßig mit Freunden oder deiner Familie unterwegs sein, dann kommt nur eines Mehrsitzer in Frage. Preislich ist die Spanne zwischen den verschiedenen Kanus ebenfalls recht groß. Bevor du dir ein teures Boot zulegst, solltest du aber auf jeden Fall mal darin sitzen. Noch besser ist es, wenn du mit dem Kanu eine Probefahrt machst, damit du es auch in Aktion erlebst. Der Kanu Experte Hannes Wagner von kanu-zum-fruehstueck.com hat auf seiner Seite eine Menge Tipps zusammengestellt – nicht nur zum Kauf eines Kanus. Hannes Wagner ist seit Jahrzehnten im Kanusport aktiv und hat einige Spitzenplatzierungen bei Wettbewerben in Deutschland und aller Welt erreicht. Mit dem Online-Magazin Kanu zum Frühstück will er einer breiten Öffentlichkeit seine Leidenschaft nahebringen. So berichten er und seine Mitstreiterin Tonie Lenz regelmäßig über den Kanu-Rennsport und geben Tipps für spannende Touren mit dem Kanu.

Auch mal raus aus Hamburg

Hast du dir ein Kanu zugelegt, das auch für längere Touren geeignet ist, dann kannst du damit auch das schöne Hamburg verlassen und beispielsweise bis nach Lauenburg paddeln. Zugegeben: Die Strecke ist mit rund 110 Kilometern nicht gerade kurz. Das UNESCO-Biosphärenreservat, das du dabei durchquerst, sollte aber alle Anstrengung wert sein. Zudem ist Lauenburg laut Bundesfamilienministerium einer der „Orte der Vielfalt“ und somit überaus sehenswert. Von Hamburg aus kannst du auch in Richtung Nordsee paddeln. Die Strecke ist mit 107 Kilometern ebenfalls nicht ohne, hält aber einige Highlights bereit. Unterwegs passierst du nämlich nicht nur Cuxhaven, sondern auch einige wunderschöne Dörfer, die mit norddeutschem Charme glänzen. Denk bei derart langen Touren aber immer daran, dass du die Strecke auch wieder zurückfahren musst. Weil es unwahrscheinlich ist, dass du über 200 Kilometer an einem Tag hinter dich bringst, solltest also entweder Übernachtungen in Betracht ziehen (etwa auf einem Campingplatz) oder mit einem Fahrzeug zurück nach Hamburg fahren. Das könnte sich aber angesichts der Dimensionen des Kanus als durchaus schwierig herausstellen. Abhilfe könnte ein Freund schaffen, der über ein Auto mit Dachgepäckträger verfügt und dich und dein Boot am Zielort abholt.

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