13. August 2020 – Lilly Achilles
Trotz der wechselnden Bandmitglieder ist Genesis noch heute eine der bekanntesten Bands und besonders für ihren Poprock-Mainstream bekannt.
Man kann wahrscheinlich an zehn Fingern abzählen, wen die folgende Band NICHT beeinflusst hat, denn Genesis gelten vielen Mega-Stars mit ihrem anfänglichen Progressiv Rock und späteren Poprock-Mainstream als Wegbereiter. Und mit 150 Millionen verkauften Tonträgern zählen sie zu den Topsellern des Musik-Business.
Blitzstart in den Musik-Olymp
1967 gründet sich die Band Genesis. Im Laufe der Jahre gibt es ein häufiges Kommen und Gehen der Mitglieder. Das liegt aber weniger daran, dass sich die Bandmitglieder nicht verstehen, sondern dass sie sich meist musikalisch ausprobieren und weiterentwickeln wollen und so dann auf Solopfaden wandeln. Bis 1975 ist die Band zu fünft: Lead-Sänger Peter Gabriel, Gitarrist Mike Rutherford, Keyboarder Tony Banks, Schlagzeuger Christ Stewart (bis 1968) und Gitarrist Anthony Phillips (bis 1970).
Der Genesis-Grundstein wurde ab 1963 an einer britischen Schule gelegt – an der Charterhouse School in Godalming (Surrey). Nach und nach gingen die Gründungsmitglieder in diese Schule lernten sich kennen und protestierten mit ihrer Musik gegen die strengen und starren Gegebenheiten an ihrer Schule zu dieser Zeit.
Musikproduzent Jonathan King besuchte 1967 die Schule, die junge Band ließ ihm ein Demotape zukommen und so begann die steile Musikkarriere. Er war es auch, der ihnen den Namen Genesis verpasste, vorher nannten sie sich New Anon.
Und damit gab es auch gleich das erste große Problem: Der Titel des Albums, "From Genesis to Revelation", veranlasste die Plattenläden dazu, das Album irrtümlich der Kategorie "religiöse Musik" zuzuordnen – mit der Folge, dass es mit nur etwa 600 verkauften Exemplaren vollkommen unterging.
Nach einigem Hin und Her und einer längeren Selbstfindungsphase erschien 1970 das Album "Trespass" - unter den Fans das erste wirklich richtige und aussagekräftige Album der Band.
1970 stieß Phil Collins zu Genesis.
So werden aus Aufsteigern Superstars
Anfang der 1980er Jahre gab es endlich genug Geld in der Kasse der Bands, um eine eigenes Tonstudio zu etablieren. Das neue Album "Abacab" folgte auf dem Fuße. 1982 gab es ein einmaliges Reunion-Konzert, bei dem auch Peter Gabriel und Steve Hackett dabei waren. Das Album, das Genesis aber vermeintlich unsterblich machte war das 1986 veröffentliche Werk "Invisible Touch". Die Singles „Invisible Touch, "In To Land of Confusion", "Tonight, Tonight, Tonight" und "Throwing It All Away" sind die Mega-Seller der Band.
Collins und Gabriel spielten ein einziges Mal zusammen auf der Bühne: Beim Prince's-Trust-Konzert in der Royal Albert Hall 1988 zum ersten und letzten Mal seit 1982.
Von Solokarrieren und Wiedervereinigungen
Sowohl Phil Collins als auch Mike Rutherford (Mike & The Macanics) wandelten einige Jahre auf Solopfaden, um dann 1991 die Band wieder neu zu beleben. Mit dem Album "We Can't Dance" traf Genesis den Nerv der Zeit. Songs wie "Jesus He Knows Me" oder "No Son Of Mine" sind aus der Musikgeschichte nicht mehr wegzudenken.
Nach über 25 Jahren jedoch, 1996, verabschiedete sich Phil Collins endgültig von Genesis. Der Rest der Band machte mit einem neuen Lead-Sänger, Ray Wilson weiter.
Ein Abschied wäre in der Musikbranche kein Abschied, wenn es nicht ein Hintertürchen zur Rückkehr gäbe, 2006 war es dann soweit. Phil Collins kündigte eine neue Tour mit Genesis an, die auch 2007 startete - Turn it on Again- The Tour. Von 22 Konzerten wurden neun in Deutschland gespielt, eines davon in Hamburg.
Danach wurde es still um Genesis. Aufgrund von Solokarrieren, Krankheiten oder gar dem Tod von John Mayhew fand Genesis bis heute nicht wieder zusammen. 2013 ließ Phil Collins aber das Herz der Genesis-Fans höher schlagen, in dem er sagte: "I have started thinking about doing new stuff, some shows again, even with Genesis. Everything is possible. We could tour in Australia and South America. We haven't been there yet."