13. August 2020 – Lilly Achilles

Wissenswertes

Alles über: Supertramp

Die Band mit dem Wiedererkennungswert. Supertramp sind vor allem für ihren Sound durch Orchesterinstrumente bekannt und setzen mit einem Elektroklavier auf Modernes.

Supertramp, Sänger
Foto: Shutterstock

"The Autobiography of a Super-Tramp2 von W.H. Davies – auf Deutsch "Supertramp – die Autobiographie eines Vagabunden" muss bei den Mitgliedern folgender Band besonderen Eindruck hinterlassen haben, denn daraus resultiert schließlich ihr Name, der weltweit ein Garant für außergewöhnlich gute Musik ist: Supertramp. "Give A Little Bit", "Breakfast in America" oder "Don't Leave Me Now" sind nur einige der Ohrwürmer, die Supertramp uns unsterblich ins Gehirn gespielt haben.

Der unverwechselbare Supertramp-Sound

Nur wenigen Bands ist es vergönnt, dass der Zuhörer schon nach den ersten gespielten Noten weiß, um wen es sich handelt. Der Supertramp-Sound macht es möglich. Mit Falsettstimme (Kopfstimme, Männerstimme im Sopran- oder Alt) und elektrischem Klavier. Außerdem setzten Supertramp vermehrt Orchesterinstrumente für ihre Rock-Pop-Stücke ein wie Klarinette oder Saxophon.

Wilder Bandmitglieder-Wechsel

Dafür zeichnen die Komponisten und Sänger Rick Davies und Roger Hodgson verantwortlich, die 1969 Supertramp gründeten.

Der erste Auftritt vor Publikum fand damals noch unter anderem Namen statt. "Daddy" hieß die Band zu Beginn, ab 1970 hieß sie dann aber Supertramp. Um das zu manifestieren, erschien auch das erste Album 1970 unter dem Bandnamen.

Bereits ein Jahr später rotierte das Bandmitglieder-Karussell so stark, dass vier neue Musiker in die Band kamen. Mit diesen Wechseln wurde der Sound der Band auch rockiger und souliger.

Nach all dem hin und her erschufen Davies und Hodgson Supertramp im September 1973 neu. Die neuen Bandmitglieder waren John A. Helliwell (Saxophon, Klarinette) und Bob Siebenberg – bis 1980 unter dem Künstlernamen Bob C. Benberg – (Schlagzeug und Perkussion).

Endlich durchstarten!

Ein neuer Produzent macht's möglich. Mit Ken Scott, der auch Elton John produzierte, entstand das Album "Crime Of The Century". Das Album gilt heute als das einflussreichste der Band. Bis 1979 folgten drei weitere Album, von denen "Breakfast In America" kommerziell gesehen das erfolgreichste war.

Neue Wege, neue Musikrichtung

1984 wandelte Roger Hodgsons auf Solopfaden. Rick Davies Aufgabe war es nun, sich mit dem Rest der Band von Hodgsons musikalisch zu emanzipieren und abzugrenzen. Mit dem Album "Brother Where You Bound" gelang es ihm jazzlastiger zu werden und den Fokus vermehrt auf R&B-Stilmittel zu legen.

Trennung, Wiedervereinigung, Zwist

1988 trennte sich Supertramp. Der Erfolg blieb aus, die Fans vermissten den einzigartigen Supertramp-Sound und auch die Mitglieder untereinander mussten neue Wege einschlagen.

1993 sollte es zu einer Wiederauflage von Supertramp mit Hodgsons und Davies kommen. Leider scheiterte es an den unterschiedlichen Auffassung zum Thema Management.

Schließlich gelang es 1997 Supertramp wieder gemeinsam auf eine Bühne zu bekommen, allerdings ohne Hodgsons. Das Comeback-Album "Some Things Never Change" erreichte in Deutschland Goldstatus.

Trotz alledem ist es der Wunsch der Fans, Supertramp mit Hodgsons und Davies wiedervereint zu sehen. Das scheint allerdings in weite Ferne gerückt. Auch ein 15 Monate andauerndes Gespräch zwischen den beiden brachte keinen Erfolg. 2009 das Fazit: "Wir gehen weiterhin getrennte Wege."

2000 gab es die letzte Tour der Band. Anlass war das 40-jährige Bandjubiläum. Die "70-10 TOUR". Erst 2012 gab es einer erneutes Lebenszeichen von Supertramp, das allerdings einen Streit zwischen Hodgsons und den Rest der Band nach sich zog. Es erschien eine DVD bzw. Blu-ray des legendären Paris-Konzerts von 1979. Der Paris-Film galt lange Zeit als verschollen, bis 2006 eine Kopie in der Scheune von Supertramps Drummer Bob Siebenberg in Nordkalifornien gefunden wurde. Nach langer Nachbearbeitung und Restaurierung des Materials, kam es auf den Markt. Schön für die Fans, ein Stein des Anstoßes für Hodgsons. Er befand die Qualität für schlecht und hatte sein OK zur Veröffentlichung nicht gegeben. Nach rechtlichen Auseinandersetzungen mussten Davies und Co. Darauf aber keine Rücksicht nehmen. Hodgsons sprach von "illegalen und unmoralischen Methoden" der anderen Bandmitglieder. Seitdem herrscht Funkstille.

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