13. August 2020 – Lilly Achilles
Tina Turner gehört zu den wohl bekanntesten Rock- und Pop-Legenden der Musikgeschichte, was unter anderem an ihrer einzigartigen Stimme liegt.
Ob "What's Love Got To Do With It" oder "Private Dancer" - man erkennt die Amerikanerin immer wieder und tanzt zu ihren Hits.
Kindheit/Jugend
Ihre Stimme kann die junge Anna Mae Bullock (geb. am 26. November 1939 in Tennessee), so Tina Turners bürgerlicher Name, schon früh trainieren, da sie im Kirchenchor der Gemeinde Nutbush in Tennessee mitwirkt. Turners Vater ist Baptisten-Diakon und ihre Mutter ist eine Arbeiterin indianischer Abstammung. Bevor sich ihre Eltern trennen und die Mutter mit Tina und ihrer Schwester Alline nach St. Louis zieht, lebt sie als kleines Mädchen zeitweise bei ihrer Großmutter.
Ike & Tina Turner
Im Jahr 1958 lernt Tina, damals noch Anna Mae, ihren späteren Ehemann und Gesangspartner Ike Turner und seine Band "Kings of Rhythm" kennen, bei der sie zunächst als Backgroundsängerin arbeitet. Aufgrund des großen Erfolges ihres ersten Solohits "A Fool In Love" – den sie währenddessen aufgenommen hat - gibt Ike Turner Anna Mae den Künstlernamen Tina und geht daraufhin unter dem Bandnamen „Ike & Tina Turner“ auf Tour durch die USA, Europa und Australien. Mit ihrem Titel "Proud Mary" erschaffen sie einen Klassiker der Musikbranche und erhalten für die Single sogar einen Grammy-Award.
1960 wird ihr gemeinsamer Sohn geboren, der zweite für Tina, die bereits 1958 Mutter eines Sohnes wurde.
Während Tina auch außerhalb der Band Erfolge feiert, unter anderem als Solosängerin mit dem Titel "River Deep, Mountain High" und als Schauspielerin in der Rockoper "Tommy", geht es mit der Ehe bergab. In den sechziger Jahren verfällt Ike den Drogen und misshandelte seine Frau Tina, wenn sie sich ihm widersetzt. Im Jahr 1976 reicht die Sängerin die Scheidung ein, die 1978 rechtskräftig wird. Nach der Scheidung behält sie lediglich ihren Künstlernamen und verzichtet freiwillig auf alle Rechte bezüglich der gemeinsamen Musik und den Unterhalt.
Musikalischer Neuanfang
Nach der Scheidung von Ike Turner fällt es Tina Turner schwer an die damaligen Erfolge anzuknüpfen und beschließt in kleineren Clubs aufzutreten. Ihre ersten beiden Alben als Solokünstlerin verkaufen sich schlecht, bis Tina Turner schließlich in 1984 ihr Album "Private Dancer" unter einer neuen Plattenfirma veröffentlicht.
Für das Album erhält die Sängerin drei Grammy Awards – auch für den Song "What's Love Got to Do with It", der in den USA die Chartspitze erreicht. Auch ihre beiden darauffolgenden Alben "Break Every Rule" (1986) und "Foreign Affair" (1989) werden große Charterfolge, wobei letzteres ihr wohl erfolgreichstes ist.
1988 schafft es Tina Turner sogar ins Guinness Buch der Rekorde, als sie ein Konzert in Rio de Janeiro vor 180.000 Zuschauern gibt – das gelang bis dato noch keiner weiblichen Interpretin. Ein Jahr später entscheidet sich Turner für einen Rückzug aus dem Musikgeschäft und geht auf "Farewell"-Tour.
Filmgeschäft
Im Jahr 1992 erscheint der Autobiographische Film "Tina – What's Love Got to Do with It?", für den Tina einige Titel neu aufnimmt. 1995 steuert sie den Titelsong zu "James Bond – Golden Eye" hinzu und bringt 1996 ihr siebtes Album "Wildest Dreams" raus – auch wieder ein Erfolg. Im Jahr 2000 gibt sie ihre Abschiedstournee, obwohl sie einige Jahre später wieder auf der Bühne performt – unter anderem mit Beyoncé bei den Grammy Awards 2008. Ein Jahr darauf tourt die Rock-Röhre wieder rund um die Welt.
Kurz nachdem Tina Turner 2013 die schweizerische Staatsbürgerschaft annahm, legte sie freiwillig ihre US-amerikanische Staatsbürgerschaft ab. Ihren deutschen, langjährigen Lebensgefährten Erwin Bach heiratete die Sängerin 2013 in Zürich.