19. Mai 2023 – Stefan Angele
Mit zwei großen Bildschirm am Eisbärengehege im Eismeer bei Hagenbeck Tierpark könnt ihr ab sofort das frisch geborene Eisbärenbaby beobachten und bekommt damit einen Einblick in das Innengehege der Eisbärenanlage. Bis ihr das weibliche Jungtier auf der Außenanlage sehen könnt, dauert es aber noch etwas.
Mama Victoria und Jungtier in trauter Zweisamkeit
Noch sind Eisbärenmama Victoria und ihr Jungtier vom Rest der Gruppe getrennt, können aber ab sofort live beobachtet werden. Zwei Bildschirme wurden hierzu installiert – einer der Monitore zeigt die Wurfhöhle in der das Jungtier geboren wurde, der zweite Screen überträgt Livebilder aus dem Gehegebereich unmittelbar vor der Höhle.
Während der Öffnungszeiten immer zu sehen
Die Aufnahmen aus dem Innengehege sind für die Besucher während der Öffnungszeiten zu sehen – die Übertragung wird lediglich während der Reinigungsarbeiten und der Fütterung kurzzeitig unterbrochen. Ihr findet die Bildschirme neben der zweiten Eisbären-Einsichtsscheibe im Eismeer. In wenigen Wochen ist es dann so weit, dass Victoria und ihr Jungtier die große Außenanlage erkunden können und für alle Besucher im Eismeer zu sehen sein werden.
Kleine Eisbärendame entwickelt sich prächtig
Mittlerweile wiegt das Eisbärenmädchen über 20 Kilogramm und tobt quirlig durch den Innenbereich, traut sich schon mit seinen kleinen Tatzen in das große Wasserbecken und freut sich über verschiedene und abwechslungsreiche Spielutensilien, die es von den Tierpflegern bekommt. Das Jungtier frisst zudem bereits Fleisch und Fisch – so wie auch Mutter Victoria. Aber die Muttermilch darf nach wie vor nicht fehlen. Bis zu sieben Monate werden Eisbärenjungtiere gesäugt, um das Immunsystem und die Mutter-Kind-Bindung weiter zu stärken. "Man kann dem Eisbärenbaby fast beim Wachsen zusehen. Es hat großes Interesse an unterschiedlicher Nahrung und ist sehr neugierig und interessiert an allem, was in seiner Umgebung passiert. Und wir freuen uns, dass nun auch die Besucher das Kleine über die Monitore beobachten können", so Dr. Guido Westhoff, Zoologischer Direktor im Tierpark Hagenbeck.
Geburt eine kleine Sensation
Das Eisbärenmädchen war im Dezember geboren worden. Vater ist der Eisbärenmann Kap, der nun bald - in Abstimmung mit den Koordinatoren des EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm) - den Tierpark verlassen wird. Auf diese Weise bekommen Mutter und Kind auch mehr Platz im Eismeer. Mutter Victoria ist 21 Jahre alt und war selbst 2002 im Tierpark auf die Welt gekommen. Sie war bis zur Geburt ihrer Tochter das letzte Eisbärenbaby, das in Hamburg geboren wurde. In freier Wildbahn wird das Vorkommen den Angaben zufolge derzeit nur noch auf rund 23.000 Tiere geschätzt. Der Eisbär gilt der Roten Liste bedrohter Tierarten zufolge als gefährdet. Der Meereisverlust durch den Klimawandel gilt als die größte Bedrohung für ihr Überleben.