05. März 2023 – Sebastian Tegtmeyer

Polizei von bis zu 400 Jugendlichen angegriffen

Angebliche Klamotten-Verschenkaktion führt in Mönckebergstraße zu Randale

War es Fake oder einfach nur Chaos? Hunderte Jugendliche folgen einer angeblichen Werbeaktion eines Streetwear-Herstellers, der in Hamburg kostenlos Klamotten verteilen will. Die Situation eskaliert. Am Ende gibt es Randale und sogar Verletzte.

Blaulicht auf Polizeiauto
Foto: klauscook / Shutterstock.com

Die Enttäuschung hunderter Jugendlicher über eine angebliche Verschenkaktion von Markenklamotten ist in der Hamburger Innenstadt in Randale umgeschlagen. Aus Frust über einen vermeintlichen Fake-Post in den sozialen Netzwerken, in dem die Verteilung kostenloser Kleidung angekündigt worden sei, seien Polizisten aus einer Gruppe von bis zu 400 Jugendlichen heraus am Samstag (04.03.) mit Flaschen und Böllern angegriffen worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Drei Beamte seien verletzt worden, einer davon so schwer, dass er dienstunfähig sei. Zwei Streifenwagen seien beschädigt worden.

Vertreter der Streetwear-Firma äußert sich

In einem TikTok-Video, über das am Sonntag mehrere Medien berichteten, sagte ein Vertreter einer Streetwear-Firma, dass die Verschenkaktion tatsächlich stattgefunden habe, aber nach kurzer Zeit wegen des Andrangs abgebrochen worden sei. "Wir müssen leider gestehen, dass wir die Situation völlig falsch eingeschätzt haben", sagte er und distanzierte sich von "allen Ausschreitungen und dem Fehlverhalten von einigen Personen".

Polizei geht von Falschmeldungen aus

Die Polizei konnte die in dem Video gemachten Angaben nicht bestätigen. Man gehe weiter von einer absichtlichen Falschmeldung in mehreren Social-Media-Kanälen aus, mit der 300 bis 400 Jugendliche in die Mönckebergstraße gelockt worden seien. Nachdem die Polizei ihnen mitgeteilt habe, dass keine Kleidung verschenkt werde, sei die Situation eskaliert.

Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs sowie Angriffs auf Vollstreckungsbeamte

Die Polizei habe mit massivem Kräfteeinsatz - darunter auch diverse Hundeführer - die Lage schließlich in den Griff und die Jugendlichen von der Straße bekommen. Die Identitäten mehrerer Tatverdächtiger seien festgestellt und Platzverweise erteilt worden. Ermittelt werde wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs sowie Angriffs auf Vollstreckungsbeamte.

(Quelle: dpa)

undefined
HAMBURG ZWEI Livestream
Audiothek