Wir geben Dir Tipps in insgesamt 5 Kategorien, die Dein Zuhause nachhaltiger gestalten können. Diese Punkte sind für Dich vielleicht nicht neu - aber Du hast sie garantiert schon einige Male erfolgreich verdrängt.
1. Lebensmittel - Ist das Essen oder kann das weg?
Leider hat jeder von uns bereits Lebensmittel unnötigerweise in den Abfall geworfen. Allein in Deutschland landen jährlich ca. 18,4 Mio. Tonnen Nahrung im Müll. Laut Statistik könnten davon 10 Mio. Tonnen - alleine durch den Verbraucher - vermieden werden. Meistens ist die Ursache für den Lebensmittelverschleiß schlichtweg fehlende Struktur: Bin ich diese Woche verabredet? Besuche ich meine Eltern und werde pappsatt nach Hause kommen? Diese Fragen gilt es zu klären, bevor Du in den Supermarkt gehst. Wenn Deine Woche vernünftig strukturiert ist, kannst Du zielgerichteter einkaufen und wirfst am Ende weniger weg. Für die Kurzentschlossenen unter uns empfiehlt es sich daher, tendenziell auf Produkte zu gehen, die sich gut lagern lassen, z.B. Nudeln, Trockenfrüchte oder Haferflocken. Frisches Obst und Gemüse kaufst Du am besten nur dann, wenn Du es sicher am gleichen Tag verzehrst - am besten beim regionalen Anbieter. Falls das alles nicht geklappt hat, ist diese Devise übrigens lebensverändernd: Erst riechen, dann wegwerfen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eben nur ein Mindesthaltbarkeitsdatum.
2. Die richtige Temperatur - 20 ist das neue 24
Während der Heizperiode wird oft davon ausgegangen, dass 24 °C der korrekte Richtwert ist, um alle Räume zu erwärmen. Alleine in diesem Satz steckt viel Potential: Wann die Heizperiode beginnt und endet, ist Deine freie Entscheidung. Selbstverständlich solltest Du auf eine vernünftige Beheizung achten, um Schimmel vorzubeugen - es ist jedoch nicht notwendig, im Oktober aus Automatismus die Thermostate aufzudrehen, wenn spätsommerliche Temperaturen herrschen. Zu den Räumlichkeiten sei gesagt, dass es hier neue Richtwerte gibt: Im Schlafzimmer werden 17-20 °C empfohlen, bis zu 16 °C gilt für einen nicht genutzten Raum. Für Räume, die aktiv genutzt werden, sind 20 °C empfohlen. Wer langfristig von 24 auf 20 Grad runter geht, spart rund ein Viertel an Energie. Das hat nicht nur einen positiven Effekt auf die Umwelt, sondern auch auf Dein Portemonnaie.
3. Be Water, my Friend
In Bezug auf Wasser gibt es mehr Einsparungspotentiale, als Du jetzt vermutlich denkst. Natürlich sollst Du keineswegs darauf verzichten, ausreichend Wasser zu trinken. In Deutschland genießen wir das Privileg, dass jegliches Wasser aus dem Hahn Trinkwasserqualität aufweist. Das heißt übersetzt jedoch auch, dass wir quasi mit Volvic duschen. Wer sich das bewusst macht, versteht, dass unser Leben viel luxuriöser ist, als wir eigentlich glauben. Stell Dir die Frage, ob es wirklich die randvolle Badewanne sein muss, wenn Du genau so gut duschen kannst. Während eine Badewanne ca. 150 Liter Wasser verbraucht, benötigt eine Dusche von fünf Minuten lediglich 50 Liter - mit einem wassersparendem Duschkopf noch weniger. Theoretisch kannst Du die Wasserzufuhr auch unterbrechen, wenn Du dich einseifst. Gleiches gilt für’s Zähneputzen. Wer beim Abwasch in der Küche einen Geschirrberg vor sich hat, sollte etwas Spülwasser einlassen, um Wasser zu sparen. Wenn Du im glücklichen Besitz einer Spülmaschine bist, achte darauf, sie richtig auszuschöpfen und im Zweifel einen Tag abzuwarten, bis sie wirklich voll ist.
4. Jutebeutel & Tupperdose statt Plastiktüte & Alufolie
Der größte Gegner in Sachen Nachhaltigkeit sind Einwegprodukte. Diese gehen nicht nur ins Geld, sondern produzieren zusätzlich Abfall, der hätte vermieden werden können. Denn leider produzieren wir in Deutschland 609 kg Abfall pro Kopf und liegen damit weit über dem EU-Durchschnitt (502 kg / Kopf). Mach ganz einfach den Bestands-Check: Besitzt du Mikrofasertücher statt Wattepads? Hast du Putztücher aus Stoff, oder machst du immer noch alles mit der Küchenrolle? Es lohnt sich auch, statt Frischhaltefolie über die Anschaffung eines Bienenwachstuches nachzudenken. Oder Silikon-Überziehdeckel, mit denen jeder angebrochene Joghurt bestens versorgt ist - ganz ohne Frischhaltefolie, die danach in den Müll wandert. Du siehst: Die Möglichkeiten sind grenzenlos, es gibt mittlerweile sogar Supermärkte, in denen unverpackte Waren angeboten werden, zum Beispiel bei Stückgut auf St. Pauli oder Bil.lose in Eimsbüttel.
5. You’ve got the Power
Es hat schon seinen Grund, weshalb in einem Neubau durchschnittlich dreimal so viele Steckdosen geplant werden, als das in einem Altbau der Fall war. Zu unserem Zeitgeist zählen Thermomixe, elektrische Zahnbürsten, Playstations, Alexas und unzählige Akkus, die aufgeladen sein wollen. Doch auch hier gibt es Einsparungspotentiale, denn hohe Stromrechnungen sind nicht nur teuer, sondern auch der Umwelt ein Dorn im Auge. Überprüfe, ob Du Mehrfachstecker hast, bei denen man den Strom abschalten kann. So kannst Du viele Geräte vom Standby-Modus trennen, den ohnehin kein Mensch braucht. Achte darauf, dass du Deine Akkus pflegst und immer von 30% an bis zu 80-85% lädst - das erhöht die Lebensdauer Deines Akkus. Zusätzlich kannst Du darüber nachdenken, ob du wirklich einen Trockner benötigst oder Deine Wäsche nicht genau so gut aufgehängt werden kann. Gleiches gilt für Deine Frisur: Manchmal reicht statt der perfekten Fönfrisur auch ein bisschen anföhnen und anschließendes lufttrocknen. Und falls Du noch keine Preise verglichen hast: Frag bei Deinem Stromanbieter doch mal nach Ökostrom. Unser bester Tipp kommt zum Schluss: Versuch’s doch mal mit einer Art “Mottowoche”, um zu einem gesunden Mittelmaß zu kommen. In der ersten Woche des Monats achtest Du auf Deine Strombilanz, in der zweiten auf eine Abfallreduktion, in der dritten auf Deinen Wasserverbrauch usw.! Wer in einer WG lebt, kann daraus auch einen kleinen Wettbewerb machen. Wir wünschen Dir viel Freude in Deinem nachhaltigen Zuhause!